impuls im zeit-raum

Gärten als Lebensraum im Winter

«Jeder Garten ist ein ökologischer Raum, wie hoch der ökologische Wert ist, das liegt in unserer Hand.» Peter Wechsler, seit vielen Jahren als Naturgärtner bei Winkler Richard Naturgarten tätig, hatte die volle Aufmerksamkeit der Gäste im beinahe vollbesetzten zeit-raum.
«Oft täuscht uns unsere Wahrnehmung», erklärte er. «Was uns erfreut, hat häufig keinen Wert für die Tierwelt.» Ein englischer Rasen oder gelb leuchtende Forsythien sind ohne Nahrung für Wild- und Honigbienen, sie haben keinen ökologischen Wert.

Wertvollen Lebensraum für Reptilien, Insekten, Säugetiere und uns Menschen – das ermöglicht die naturnahe Gestaltung von Gärten. Einheimische Stauden und Gehölze sind Nahrung und Lebensraum und erst noch einfach in der Pflege. «Ein Naturgarten ist kein ungepflegter Garten – ganz im Gegenteil!», betont Wechsler. »Wichtig ist, dass wir mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie.» Eine dicht gewachsene Hecke aus Holunder, Wildrosen, Berberitze oder Pfaffenhütchen bietet brütenden Vögeln Schutz, Insekten Nahrung und ist das gesamte Jahr über eine Freude fürs menschliche Auge.

Im Herbst kann das Laub zum Laubhaufen, abgeschnittene Äste als Asthaufen zusammengetragen werden. Verblühtes lässt man am besten so lange stehen, bis die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt. «So haben Insekten die grösste Chance, den Winter zu überstehen», weiss Wechsler.

Wie gross das Interesse am Thema ist, zeigten die vielen Fragen des Publikums. Und auch beim anschliessenden Apero drehten sich die Gespräche weiter um Igel, Naturhecken oder das beste Mittel gegen Nacktschnecken.