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Isabel Bogdan: Der Pfau

In der Leserei am 14. März stand "Der Pfau" von Isabel Bogdan im Mittelpunkt.

Das neue Buch "Der Pfau" führt in die schottischen Highlands. Isabel Bogdan erzählt in ihrem ersten Roman mit britischem Understatement, pointenreich und überraschend von einem Wochenende, das ganz anders verläuft als geplant.
Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht. Die pragmatische Problemlösung durch Lord McIntosh setzt ein urkomisches Geschehen in Gang, das die Beteiligten an ihre Grenzen führt und sie einander näherbringt. Ein überraschender Wintereinbruch, eine Grippe und ein Kurzschluss tun ihr Übriges.
Isabel Bogdan verbindet diese turbulente Handlung auf grandiose Weise mit liebevoller Figurenzeichnung.

Das Buch wurde 2016 auch im Literaturclub SRF besprochen (9 Min.).

Die Diskussion in der leserei führte, über den Inhalt von Isabel Bogdans Buch "Der Pfau" hinaus, zu den brennenden Fragen der Gegenwart. Unter anderem: Ist es möglich, in Zeiten, in denen ein bedrohlicher Krieg so viel Schrecken und Elend ausrichtet, sich mit einem zwar stilistisch feinen und raffinierten, inhaltlich aber doch eher belanglosen Roman zu amüsieren?
Beantworten kann dies letztlich Jede und Jeder nur für sich allein. Unbestritten ist, dass kulturelle Erfahrungen wie Musik, darstellende Kunst, Literatur und Bewegung Lichtblicke vermitteln und bei der Verarbeitung von Traumatas unterstützen.