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Laetitia Colombani: Der Zopf

In der Leserei am 4. Juli 2022 stand "Der Zopf" von Laetitia Colombani im Mittelpunkt.

Das Buch erzählt die Lebensgeschichten dreier Frauen, die sich nicht kennen und auf unterschiedlichen Kontinenten leben. Die Inderin Smita gehört als Dalit keiner Kaste an und wünscht sich für ihre Tochter bessere Lebensbedingungen. Die junge Sizilianerin Giulia leitet eine vor dem Ruin stehende Perückenfabrik in Palermo und Sarah ist als erfolgreiche Juristin Teilhaberin einer Anwaltskanzlei in Montreal bis sie ihre Krebsdiagnose erhält. Raffiniert flicht die Autorin Laetitia Colombani die Schicksale dieser drei Frauen rund um eine Perücke, die Smita durch die Gabe ihrer Haare ermöglicht, Giulia produziert und Sarah für teures Geld kauft. Die berührend-packende Erzählung hilft über die nicht immer geglückten, manchmal kitschig und plakativ anmutenden Formulierungen hinwegzusehen.

In der Radiosendung "Buchzeichen" wurde "Der Zopf" besprochen.

In der Diskussion zu "Der Zopf" wuchs unser Interesse an der Situation indischer Fraue.

Ich habe mich in der Literatur etwas umgesehen. Aufgefallen ist mir eine jüngere indische Autorin und Feministin, Meena Kandasamy:
Die Besprechung zu ihrer Erzählung "Schläge" ist hier zu hören (7 1/2 Minuten) .

In "Reis und Asche" beschreibt sie die Situation der Dalit, der Unberührbaren, die keiner Kaste angehören (genauso wie Smita in "Der Zopf"). Hier findet ihr dieses Buch.

Dieser Audiopodcast informiert über die Rechte der indischen Frauen (30 Minuten)